Nagelpilztherapie mittels ND:YAG-Laser
 
Das PinPointe-Verfahren ist ein 2008 in den USA entwickeltes Laserverfahren zur Behandlung des Nagelpilzes (Onychomykose).

Bei diesem wird der Nagel mit einem mikrogepulsten, kohärenten Infrarot-Laser (1064 nm) mit Wärmestrahlung durchstrahlt und der Pilz innerhalb des Nagels durch die Hitze (thermolytisch) eliminiert. PD Dr. Messer und M. Nguyen wendeten als Erste in Deutschland dieses Verfahren seit Februar 2010 an.
Dr. Messer arbeitet derzeit im Hautzentrum Brienner Quartier, Brienner Str. 14, Almeida Palais, mit den beiden besten Systemen am Markt, dem Pinpointe-Footlaser, sowie dem Genesis Plus-Laser der Firma Cutera.
Besonders hilft die nun 7-jährige Erfahrung mit diesem Verfahren verschiedenste Arten des Nagelpilzbefalls zu therapieren.
Eine Kombinationstherapie mit äußerlicher Cremeanwendung hilft den häufigen Wiederbefall zu verhindern.Vorteile des Laser-Verfahren gegenüber der systemischen Therapie der Onychomykose mit Antimykotika sind:

  • Lasertherapie statt Tabletteneinnahme
  • Keine Nebenwirkungen
  • Keine Schmerzen
  • Keine Blutentnahmen


 
 
Das „Münchner Modell“ der Infrarot-Lasertherapie der Onychomykose
1. Zunächst ist die Entfernung von überflüssigem, zerstörtem Nagelmaterial unter atraumatischen Bedingungen wichtig. Der Laserstrahl kann das verfärbte, dunkle, verdickte Nagelmaterial oft nicht bis in das Nagelbett penetrieren. Gute Ergebnisse liefert eine weitgehende Reduktion mit atraumatischer, mechanischer Technik vor der Laserbehandlung.

2. Danach folgt die Nd.:YAG-Laser-Therapie als Ersttherapie. Vorab sorgt die dermatoskopische Durchsicht aller 10 Zehennägel für ein optimiertes Bild des Befalls, eine fotografische Dokumentation mit der Digitalkamera wird angelegt. Die Laserbehandlung der betroffenen Nägel beinhaltet in der Regel eine zweimalige, punktförmige Durchdringung der Nagelplatte mit dem Laserstrahl, bei stärkstem Befall 3-4 Durchgänge. Das Paronychium wird 3- bis 4-mal durchquert. Die Erstbehandlung umfasst dabei üblicherweise alle zehn Zehen. Eine Lokalanästhesie ist nicht erforderlich.

3. Drittens ist eine kontinuierliche Rezidivprophylaxe mit Terbinafin- oder Ciclopiroxolamin-Creme an der Nagelkante, beziehungsweise am Paronychium, jeden 2. Tag, morgens vorgesehen. Diese soll zunächst bis zum nächsten klinischen Kontrolltermin nach 2-4 Monaten durchgeführt werden. Weitere Wiedervorstellungen mit fotographischer Dokumentation erfolgen nach 4-6 Monaten, nach Bedarf nach 6-8 Monaten und 10 bis 12 Monaten. Die Fortsetzung der Rezidivprophylaxe sollte an den Kontrollterminen besprochen, entschieden und bei Pilzbefall unbedingt weitergeführt werden. Um beim regelmäßigen Eincremen der Nägel eine subunguale Pomadenkruste zu verhindern, ist eine wöchentliche Reinigung mit einer Handbürste an den Nagelkanten zu empfehlen.

Im Verlauf ist es sehr wichtig, eine äußerliche Rezidivprophylaxe durchzuführen. Diese verhindert ein erneutes Eindringen und die Ausbreitung des Pilzmyzels über das Nagelbett und über die vielen offenen Spalten des vorgeschädigten Nagels.


 
 
Therapieschema nach dem Münchner Modell
 
Erster Schritt
  • Nach Indikationsstellung und photografischer Dokumentation
  • Atraumatische Reduktion/Entfernung von zerstörtem Nagelmaterial (Krümelnagel)
  • Mechanisches Schleifen

Zweiter Schritt
  • Nach Dermatoskopie
  • Ersttherapie mit dem Infrarot-Nd:YAG-Laser (1064 nm)
  • 2-4 Durchgänge, je nach Stärke des Befalls

Dritter Schritt
  • Protektion
  • Kontinuierliche Rezidivprophylaxe mit antimykotischer Creme, jeden 2. Tag an Nagelkanten und Paronychium
  • Terbinafin-Creme, Ciclopiroxolamin-Creme

Im Anschluß, regelmäßige klinische Kontrollen alle 3 Monate und ggf. erneute Laser-Therapie.

30. September 2011
21. August 2012