Was ist eine Onychomykose?
 
Der Nagelpilz ist eine weit verbreitete Erkrankung, welche alle Altersgruppen und sozialen Schichten betrifft. In Deutschland und anderen westlichen Industrienationen sind etwa 10 % der Bevölkerung – mit einer leichten Präferenz für das männliche Geschlecht – von der Erkrankung betroffen.

Bei der Onychomykose handelt es sich um einen Befall des Nagelorgans entweder der Füße oder auch der Hände durch Dermatophyten wie etwa Trichophyton rubrum oder Trichophyton mentagrophytes. Hierbei handelt es sich um zwei humanpathogene Fadenpilze. Diese beiden Erreger sind zusammen für über 95 Prozent der Onychomykose-Befälle verantwortlich.
Seltener sind Nagelinfektionen mit Epidermophyton floccosum, mit Schimmel- oder Hefepilzen. Auch Mischinfektionen mit Candida albicans oder eine bakterielle Besiedlung der Füße, insbesondere interdigital sind möglich.

Die Auslöser sind meistens starke mechanische Belastungen der Füße sowie repetitive Kontamination der Zehen mit den ubiquitär vorkommenden Pilzsporen.

Im Alter steigt die Inzidenz deutlich. Andere Risikofaktoren sind eine geschwächte Immunabwehr, entweder durch Krankheiten wie Diabetes mellitus oder iatrogen oder eine Störung der Mikrozirkulation.

Kommt es zur Infektion mit den Erregern, so verfärben sich die befallenen Nägel und werden von distal nach proximal einwandernd zuerst weißlich, und werden dann zunehmend gelblich bis bräunlich. Bei einem zusätzlichen Befall mit Schimmel- oder Hefepilzen kann die Verfärbung der Nägel gräulich bis grünlich werden. Mit zunehmender Erkrankungsdauer werden die Nägel durch den Pilz aufgesprengt und beginnen sich zu deformieren, wobei sie meistens blockartig in die Höhe wachsen. Dann spricht man von einer Onychogryposis.

Die Erkrankung verläuft primär schmerzlos und wird zumindest im initialen Stadium eher als kosmetisches Problem wahrgenommen und daher meistens aus Scham vom Patienten verborgen. Oft tritt sie zusammen mit einer Tinea pedis auf, da die Erkrankung durch dieselben Erreger ausgelöst wird.

Bei fortlaufender Erkrankung kann auch eine olfaktorische Belästigung auftreten. Außerdem kann durch das zunehmende Höhenwachstum der Nägel eine Einschränkung im Gebrauch der Hände und Füße entstehen, welche sich zum Beispiel durch Schmerzen beim Gehen äußern. In seltenen Fällen kann sich aus der anfangs harmlosen Erkrankung eine Folgeinfektion wie eine lokalen Weichteilentzündung oder auch ein Erysipel bis zur Sepsis entwickeln.

Des Weiteren besteht natürlich auch die Möglichkeit der Infektion anderer Körperbereiche z.B. inguinal oder aber auch im Brustbereich als Tinea corporis.


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